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Die Veranstaltung am 5.2.2023 wurde abgesagt. Das Lichtmeß-Programm wird am 4. 2. 2023 in der Bergkirche St. Michael in Büsingen am Hochrhein gesungen.l

Sehr zeitig im Jahr 2000 erreichte die Schola folgende Anfrage: "Könnten Sie mit Ihrer Schola einige Teile zu Mariä Lichtmess am So, den 7.2.2021 um 17:00 Uhr in unserer schönen mittelalterlichen Kirche mit vorzüglicher Akustik singen?" Der Zusage folgte wegen der sich anbahnenden Coronapandemie eine sehr kurzfristige Abgesage. Das Vorhaben wurde aber um ein Jahr auf den 6.2.2022 verschoben. Auch dieser Termin mußte, jetzt ein zweites Mal,  abgesagt und auf den 5. 2. 2023 verschoben werden.

Metelen liegt an der holländischen Grenze und gehört zum Bistum Münster. Die schöne mittelalterliche Kirche mit vorzüglicher Akustik ist eine romanische bzw. frühgotische Kirche westfälischen, ja sogar lippischen Hallentyps mit Domikalgewölben in den Jochen. Die Lipper hatten diesen Bautyp bis in ihre Besitzungen in Ostpreußen getragen.

   

Das bereits 889 gegründete Kloster St. Cornelius und Cyprianus ist heute eine Stiftung. Sie ist im Jahr 2019 der im Jahr 2016 gegründeten "Klosterlandschaft Westfalen-Lippe" beigetreten, das dem Netzwerk „Klosterlandschaft Ostwesfalen-Lippe" angehört. Von den Mitgliedern wird nur eine jährliche Veranstaltung unter dem Motto: „Finde Dein Licht" in der Zeit um Mariä Lichtmess erwartet.

Mit den Photos aus dem GradMet s.XIII (Graduale von Metelen, 13. Jh., Metelen, Stiftskirche St. Cornelius und Cyprianus, z.Zt. Univ.- u. Landesbibliothek Münster), die uns geschickt wurden, wurde es spannend. Neben drei weiteren mittelalterlichen Musikhandschriften im Besitz des Stiftes ist es das älteste Graduale des Bistums Münster aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Es war ein Geschenk des Bischofs für die Äbtissin des Metelner Damenstiftes, nachdem jahrelange Streitigkeiten mit dem Bischof um die Selbstständigkeit des Stiftes beendet waren. In diesem Graduale sind alle Gesänge der "Purificatio Beatæ Mariæ Virginis" (= Maria Lichtmeß oder Darstellung des Herrrn im Tempel) mit Neumen notiert.

Wirklich sind alle Stücke vorhanden, die zum Fest gehören und die in den nicht neumierten ältesten Gradualien stehen. Es fehlt das Alleluia und mit einem Textincipit auch ein Hinweis darauf, vermutlich weil Maria Lichtmeß zur Zeit der Entstehung des Meteler Graduale in die Vorfastenzeit fiel. Deswegen folgt auf das Graduale Suscepimus, der Tractus Audi filia mit den Versen Vultum tuum, Adducenrur regi und Adducentur in letitia vom Fest „In Adnuntiatione Mariæ“. Vom Offertorium ist nur das Textincipit angegeben.

Die Antiphon Ave gratia plena habe ich nirgends notiert gefunden. Deswegen habe ich sie transkribiert und mit St. Galler Neumen aus dem Codex Einsiedeln versehen. Ich hoffe sehr darauf sie im kommenden Jahr singen zu können. Im Graduale von Mont-Blandin steht sie auf Latein und Griechisch. Die Statio für dieses Fest war die Kirche Santa Maria in Purificatione in der Via delle Sette Sale in Rom. Daher der Name "Purificatio Beatæ Mariæ Virginis".